Premierensieg für Kaider bei Race Around Austria

Der Sieger der Jubiläumsausgabe des Race Around Austrias heißt Philipp Kaider. Der Niederösterreicher absolvierte die knapp 2200km lange Strecke rund um Österreich in unter 90 Stunden (3d 17h 47min) und trägt sich damit erstmals in die Siegerliste als einer der schnellsten Teilnehmer des Rennens ein.

(Wolkersdorf, 15. August 2023) – Nach dem Sieg bei seinem Heimrennen rund um Niederösterreich im Mai und der Rekordfahrt quer durch Österreich im Juni musste der amtierende 24h-Zeitfahr-Weltmeister für die Ultracycling-WM in Polen coronabedingt passen. Mit dem Race Around Austria war aber schnell ein Ersatz gefunden. Nach Platz zwei im Vorjahr war auch ein Ziel schnell gefunden.

Kurz vor dem Start durfte Philipp auf der Bühne beim Live Podcast Sitzfleisch von Christoph Strasser und Florian Kraschitzer Platz nehmen und aus dem Nähkästchen plaudern.

Bei strömenden Regen startete der Niederösterreicher am vergangenen Dienstag Abend ins Rennen. „Es ist nach drei bis vier Stunden dann besser geworden. Tagsüber im Burgenland erwischte mich dann der nächste Platzregen und auch das Unwetter in Mittersill mit Murenabgängen habe ich live miterlebt. Ich habe eigentlich jeden Tag eine gute Abkühlung gehabt“, so Kaider.

Der 37-Jährige ließ sich davon aber nicht beirren nach einer schwierigen ersten Nacht und den schwierigen ersten beiden Tagen, fand der Wolkersdorfer immer besser ins Rennen, je länger es dauert. Ab der Bielerhöhe (bei KM 1600) kam er mit dem Schlafentzug sehr gut zurecht und fand seinen Rhythmus. Ab diesem Zeitpunkt konnte er sich dann auch entscheidend von seinem noch einzig verbleibenden Kontrahenten Mario Thallinger absetzen, mit dem er sich zuvor einen Minutenkrimi lieferte.

Der Niederösterreicher ließ danach nichts mehr anbrennen und fuhr das Rennen auf den letzten rund 600km souverän nach Hause. „Ich kann noch gar nicht viel dazu sagen, weil ich es selber noch gar nicht realisiert habe. Aber die Strategie, die wir uns vorher ausgemacht haben, hat funktioniert. Wir sind problemlos durchgekommen und die Crew hat exzellent gearbeitet. Wir haben unseren Plan perfekt durchgezogen“, so Kaider unmittelbar nach dem Zieleinlauf.

Die Umstellung von Powernaps auf ganze Schlafzyklen und auch die Nackenmuskulatur, die ihm heuer weniger Probleme als noch im Vorjahr bereitete, führt Kaider als wichtigen Faktor für den Sieg an. „Es gibt aber kein Körperteil, das mal nicht schmerzt. Aber das ist so.

Man lernt damit umzugehen. Warum man sich das antut? „Früher hätte ich gesagt, weil ich es kann! Mittlerweile bin ich der Meinung, dass das jeder mit genug Willen tun kann!“

Auf dem Programm steht für den Wolkersdorfer nun sportlich noch die Titelverteidigung des 24-Zeitfahr-Weltmeistertitels im November: „Wenn mir das noch gelingen würde, dann würde ich das Jahr als unbeschreiblich betiteln.“ Zuvor geht es für ihn aber am Dienstag wieder in die Arbeit, denn um vorher mehr Zeit zur Vorbereitung zu haben, hat sich der diplomierte Krankenpfleger nach dem Rennen mehr Dienste eingeteilt.

Fotos: Martin Granadia, Tina Ursic, Luka Zavodnik, Gasparic